2. Kölner Nikolauslauf
Eigentlich sollte es ein gemütlicher Lauf mit anschließenden Nachglühweinen bei Schinkencroissants und Weihnachtsgedöhns werden.Dann kam Rüdigers Anruf "Wie wärs mit nem richtig flotten Lauf". Naja die befohlene Regenerationszeit war ja eh gerade rum, warum nicht.
Samstag mit Sabine gemütlich zur SpoHo laufen und die Unterlagen abholen, Wetter ist klasse, die Ohren von Sabines Mucke freigeblasen, da hängen wir noch ein paar Meter dran. Kaum zu Hause angekommen, fängt es an zu schütten wie aus Kübeln. Da mutiert der Nikolaus doch glatt zum Strongman. Wollte Hatti da nicht eh hin?
Sonntag Morgen, die Sonne lacht, na also!
Nach Gruppenbild mit Laktatkönigen und Gastläufern (Topscorer Birke AK Platz 2 bei den Mädchen) schnell zum Start und vorne irgendwie noch reingedrängelt.
Das Adrenalin steht uns ins Gesicht geschrieben, Frank läuft in die falsche Richtung los. Start in die erste Runde, Rüdiger rennt los. Mensch Trainer, 3:50 viel zu schnell. Ok, wir pendeln uns bei 4:00 ein. Rüdiger auf Ideal-Linie, Pfützen sind kein Thema:
"Kurzer Boden-Kontakt, da bleibste trocken!"
Ok, er schon. Ich dahinter nicht. Da geb ich ihm ein paar Meter vor, aber immer in Sichtweite. Die Strecke ist ok, 3 Runden a 3,3Km mit ner leichten Steigung nach 2Km. 2 Drittel Asphalt, der Rest ist pfützenbeflasterter Lehmboden.Temperaturen sind prima, die Sonne lacht. Kein Wind. Der gesamte Regen der letzten Nacht scheint immer genau in der Pfütze zu sein, die Rüdiger als nächste besucht. Ok, dann geb ich ihm noch einen Meter mehr. Hab mein Tempo jetzt gefunden, Luft zu Quatschen ist auch noch da. In der ersten Runde ist das Feld noch eng beisammen, in der zweiten zieht sich alles auseinander und ich kann mein Tempo gehen. Rüdiger ist noch in Sicht, jetzt sollte er langsam mal anziehen.
"Rüdiger gib Gummi!!!!"
Ok, das Geläuf ist rutschig. Kluge Entscheidung nicht alle Körner raus zu hauen. Schon reift bei Rüdiger der Plan, beim Silvester Heidelauf mit Chip zu starten und dem Autor mal so richtig Fersengeld zu zeigen.Dritte Runde, ich lauf auf Birke auf. Darf aber nicht mitkommen, Herrchen zeigt Zähne. Tja, Chance auf Platz 1 in der AK verspielt. Birke, willst du immer zweiter bleiben?
Kurz vor vor der letzten Steigung zieh ich meinen letzten Joker. Die Power, die's nicht bis in die Beine schafft, befreit sich in Urschrei ähnlichen Lauten. Nette Läuferinnen bieten mir ihre Hilfe an, die ich generös ablehne. Rüdigers Nackenhaare sträuben sich unter der Nikolausmütze aber er gerät doch nicht ins Straucheln.
Gerade so richtig in Fahrt gekommen ist das Ziel schon da. Ups, Bestzeit. Prima! Rüdiger, Kopf hoch. Die Heide wartet. Der Spaßfaktor steht uns ins Gesicht geschrieben. Ich meine bei Rüdiger doch etwas mehr Schweiß auszumachen. Vielleicht hat er ja einfach nur einen anderen Stoffwechsel.
Während wir uns mit so trivialen Sachen wie dem Kampf gegen die Uhr auseinander gesetzt haben, gab's noch genug andere Laktatkönige, die den Lauf genauso genossen haben wie wir zwei. Wegen fortgeschrittener Uhrzeit wird hier in den nächsten Tagen noch was nachgeliefert.